Schalkes Führungsspieler zweifeln am Spielstil von Coach Kramer – 70,19 % halten Trainerwechsel für sinnvoll

 In Votings
Von Jasmin Eigl

Aufsteiger Schalke 04 liegt unter Trainer Frank Kramer momentan auf dem 15. Platz in der Bundesliga. In der laufenden Saison konnten die ‚Königsblauen‘ bislang nur einen Sieg aus acht Spielen holen. Die Fans äußern vermehrt Bedenken bezüglich der Leistung der Profis und des vorgegebenen Spielstils des Coaches. Auch intern werden bereits Zweifel am Übungsleiter sowie der Qualität des Kaders laut. FanQ hat die Fußballfans in Deutschland befragt, ob sie eine weitere Zusammenarbeit zwischen Frank Kramer und Schalke 04 für sinnvoll halten.

Kramers Spielphilosophie passt nicht zur Schalker Mannschaft

Die nächsten Spiele versprechen keine Besserung der unruhigen Situation auf Schalke, denn mit Leverkusen und Hoffenheim warten zwei namhafte Gegner. Nach der 2:3-Niederlage gegen Augsburg haben Medienberichten zufolge auch die Führungsspieler der ‚Knappen‘ in der Kabine ihren Unmut gegenüber ihrem Trainer Frank Kramer und dessen Spielstil geäußert. So teilen die Profis die Bedenken vieler Fans, dass Kramers, Art Fußball spielen zu lassen, nicht zur aktuellen Mannschaft der ‚Königsblauen‘ passe.

Der Spielstil, den der 50-Jährige bereits in Bielefeld vorgab und den er auch jetzt in Gelsenkirchen durchzusetzen versucht, zeichnet sich durch kein großes Offensivspektakel aus. Vielmehr will er, dass sein Team tief steht, überwiegend mit langen Bällen agiert und seine Chance in einem schnellen Umschaltspiel sieht. Die meisten aktuellen S04-Akteure sind aber schlichtweg zu langsam für diese Art von Fußball. In ihren Umschaltmomenten bringen sie den Ball viel zu langsam nach vorne. Der von Kramer als „wuchtig“ bezeichnete Sturm, der aus Simon Terodde und/oder Sebastian Polter besteht, ist nicht gerade für seine Sprintqualitäten bekannt. Darüber hinaus wirken die ‚Knappen‘ in der Defensive oft überfordert und kassieren zu viele Gegentore.

Neben der negativen Stimmung bei den Fans werden auch mannschaftsintern die Zweifel an Kramer langsam, aber sicher lauter. Neben der Kritik am defensiven Spielstil und der geringen eigenen Torgefahr sind einige Spieler wohl der Meinung, dass der Kader der vergangenen Saison besser besetzt war als der gegenwärtige. So sei die Innenverteidigung mit den abgewanderten Malick Thaiw und Ko Itakura in der vergangenen Spielzeit deutlich besser besetzt gewesen. Zudem wird das Fehlen schneller Außenbahnspieler, die im Spiel nach vorne den Unterschied machen könnten, bemängelt.

Du möchtest auch, dass deine Stimme zählt? Stimme hier ab!

Der fehlende interne Rückhalt könnte für den Schalker Übungsleiter noch zum Problem werden. Schon bei Arminia Bielefeld scheiterte er mit seiner Linie. Laut S04-Sportvorstand Rouven Schröder stehe Kramer „unter Beobachtung“. Spätestens zur WM-Pause im November wolle man auf Schalke „eine Bilanz“ ziehen. Für den 50-jährigen Trainer könnte es dann „eng werden“, schreibt der „kicker“.

Aus diesem Grund hat FanQ die deutschen Fußballfans befragt, ob eine weitere Zusammenarbeit der ‚Königsblauen‘ mit Frank Kramer überhaupt noch Sinn ergibt. 70,19 % der an der Umfrage teilnehmenden Personen hält es nicht für ratsam, noch auf einen Trainer zu setzen, dessen Spielphilosophie nicht zum vorhandenen Spielermaterial passt und der allem Anschein nach auch schon erste Teile der Kabine verloren hat. 16,35 % der Befragten sind hingegen optimistisch. Sie denken, dass der Coach die zweifelnden Führungsspieler noch von seinen Ideen überzeugen und gemeinsam mit der Mannschaft den Klassenerhalt schaffen kann.

Um die bemängelte Kaderqualität zu erhöhen, könnten die Gelsenkirchener – insbesondere nach den schwereren Verletzungen von Sepp van den Berg und Rodrigo Zalazar – im Winter auf dem Transfermarkt tätig werden. „Unser Vertrauen in die Gruppe ist groß, daran ändern auch die schmerzhaften Ausfälle nichts. Wir werden also mit Sicherheit keinen Schnellschuss machen. Dennoch schauen wir uns grundsätzlich auf dem Markt um, und dazu gehören auch vertragslose Spieler“, kündigte Schröder an. Ob Frank Kramer die potenziellen Neuzugänge überhaupt noch erleben wird, werden die nächsten Spiele zeigen. Am kommenden Samstag treten die ‚Knappen‘ um 15:30 Uhr bei den ebenfalls kriselnden Leverkusenern an, die ihrerseits ihren Trainer Gerardo Seoane unlängst von seinen Aufgaben entbunden und mit Xabi Alonso einen namhaften Nachfolger verpflichtet haben (FanQ berichtete).

Recommended Posts
Kritik, Lob oder Fragen? Schreib uns

BVB-Profis bejubeln Treffer