Rummenigge fordert neue Diskussion über 50+1-Regel – Mehrheit der Fans widerspricht

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Der ehemalige Vorstandvorsitzende des FC Bayern, Karl-Heinz Rummenigge, fordert in seiner Kolumne bei der ‘Bild am Sonntag‘ eine „seriöse und emotionslosere Diskussion über die 50+1-Regel“  in Deutschland. Der 66 Jahre alte Sportfunktionär will durch eine Änderung der Regelung die Wettbewerbsfähigkeit und die finanzielle Situation der Bundesliga verbessern. Schon in der Vergangenheit sprach sich Rummenigge des Öfteren gegen die Beibehaltung aus. FanQ hat Fußballfans in Deutschland befragt, ob eine erneute Diskussion rund um die 50+1-Regel notwendig wäre.

Rummenigge sieht die Wettbewerbsfähigkeit gefährdet

Die 50+1-Regel in der Bundesliga besagt, dass die Mehrheit der Anteile eines Vereins immer in den Händen der Mitglieder liegen soll und limitiert damit den Einfluss von Investoren auf den jeweiligen Verein. Dagegen sprach sich Karl-Heinz Rummenigge bereits in der Vergangenheit aus und forderte jüngst eine neue Diskussion über die Regel. Der 66-jährige führte als Grund den Vergleich zur Premier League an, die durch Vereinsübernahmen von Investoren deutlich attraktiver wäre als die Bundesliga. „Speziell in der TV-Auslandsvermarktung ziehen die Engländer allen davon“, schrieb der ehemalige Bayern-Boss in seiner Kolumne. Während die englischen Vereine in drei Jahren circa 4,8 Milliarden Euro an Fernsehgeldern einnehmen seien es in der Bundesliga nur 480 Millionen Euro. Deswegen müsse man die Bundesliga im Ausland attraktiver machen und den Titelkampf spannender gestalten durch die Möglichkeit für Investoren, Bundesliga-Vereine zu übernehmen. Wenn es nach Rummenigges Vorstellungen geht, wäre also ein Szenario wie zuletzt bei Newcastle United denkbar, als ein Konsortium um Saudi-Arabiens Staatsfonds die Mehrheit der Vereinsanteile übernahm und den Club über Nacht zu einem der wohlhabendsten der Welt machte. In Deutschland müsse man nun den Mut haben „uns etwas weniger Tradition zu leisten und mehr Innovation zu wagen.“

 

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Eine Ausnahmeregelung der 50+1-Regel gibt es allerdings schon, von denen drei Bundesliga-Vereine Gebrauch machen. Wenn Sponsoren, Investoren oder Gönner den Fußballsport eines Vereins ununterbrochen und erheblich gefördert haben (20 Jahre lang), so dürfen sie den jeweiligen Klub vollständig übernehmen. Dies ist bei Bayer Leverkusen, dem VfL Wolfsburg und der TSG 1899 Hoffenheim der Fall. Das Bundeskartellamt hat die 50+1-Regel an sich zwar als unbedenklich eingestuft, kritisierte aber die drei Sonderfälle und bat die DFL um eine einheitliche Lösung. Auch Rummenigge führte diese Sonderfälle als Beispiel an und zeigte sich verständlich, wenn ein Traditionsklub, wie beispielsweise der FC St. Pauli „eine solche Öffnung wahrscheinlich nie in Erwägung ziehen würde.“ FanQ hat Fußballfans in Deutschland befragt, ob sie eine neue Diskussion über die Regel für notwendig halten. Eine Mehrheit von 58,3% der Fans will keine neue Debatte und die 50+1-Regel beibehalten. 29,8% der Umfrageteilnehmer halten einen neuen Dialog für sinnvoll. Es bleibt abzuwarten, wie die DFL mit dem schwierigen Thema der 50+1-Regel in der Zukunft umgeht und ob dieser Grundsatz weiterhin beibehalten wird.

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