Rüdiger mit Gegenständen beworfen – Mehrheit der Fans sieht Zuschauer am Spielfeldrand kritisch

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Antonio Rüdiger wurde am Sonntag im Londoner Derby zwischen dem FC Chelsea und den Tottenham Hotspurs mit Gegenständen beworfen. Glücklicherweise wurde der Deutsche dabei offenbar nicht ernsthaft getroffen, jedoch gab es eine kurze Spielunterbrechung durch Schiedsrichter Paul Tierney, in der Rüdiger die Gegenstände vom Spielfeld warf. Leider war dieser Vorfall nicht einmal der einzige am selben Spieltag. In der Partie zwischen Everton und Aston Villa gab es eine ähnliche Aktion. FanQ hat Fußballfans in Deutschland befragt, ob es noch vertretbar ist die Fans in England direkt am Spielfeldrand zu positionieren.

Zunehmende Probleme in englischen Stadien

Der 23. Spieltag in der Premier League rückte gleich zwei Vorfälle der Fangewalt in den Vordergrund. Beim Spiel zwischen den Tottenham Hotspurs und dem FC Chelsea wurde der deutsche Nationalspieler Antonio Rüdiger mit Gegenständen beworfen. Darunter seien ein Feuerzeug und ein Flaschenöffner gewesen. Glücklicherweise wurde der Innenverteidiger von den Gegenständen nicht verletzt, im Gegensatz zu Lucas Digne und Matty Cash tags zuvor. Die Spieler von Aston Villa feierten ausgelassen das 1:0 im Goodison Park, der Heimspielstätte des Gastgebers Everton, als Plastikflaschen und Münzen aus den Reihen der Fans geflogen kamen. Digne und Cash fassten sich sofort an den Kopf und gingen zu Boden. Beide Spieler konnten aber weiter machen. Der BBC Kommentator James McFadden verurteilte die Szene scharf. „Es ist ekelhaft zu sehen, wie Dinge aus der Menge geworfen werden, es ist eine Schande. So etwas sollte niemals passieren.“ Leider sind diese Vorfälle nur ein paar von vielen. Besonders die Tottenham-Fans standen schon oft im Vordergrund. 2019 beklagte sich Rüdiger schon über rassistische Beleidigungen aus dem Block der “Spurs“. Im Jahr zuvor wurde der ehemalige Dortmunder Pierre-Emerick Aubameyang mit einer Bananenschale beworfen.

 

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Laut einer Statistik der englischen Polizei, hat die Anzahl von Fan-Vorfällen zum jetzigen Zeitpunkt der Saison um ein Drittel zugenommen, im Vergleich zur Saison 2019/20. Darunter zählen der Gebrauch von Pyrotechnik, das Werfen von Gegenständen und generelle Hassverbrechen. Fast bei der Hälfte aller englischen Spiele wurde in dieser Saison ein solcher Vorfall gemeldet. Die Festnahmen sind dabei um circa 50% gestiegen. Bei den beiden Ligaspielen am Wochenende konnte die Polizei schon zwei Verhaftungen im Spiel Chelsea-Tottenham tätigen, bei Everton-Aston Villa sogar vier Personen festnehmen. Weitere Ermittlungen laufen noch. FC Chelsea Coach Thomas Tuchel zeigte sich trotzdem unbesorgt nach dem Spiel und plädierte für den Schutz der einzigartigen Atmosphäre. „Ich habe unseren Fans gesagt: Unterstützt uns, wir lieben es, sie in der Nähe des Spielfelds zu haben, wir lieben eine großartige Atmosphäre und dass sie nicht hinter Zäunen oder Netzen stehen. Von da an muss jeder Respekt zeigen. Aber im Allgemeinen mache ich mir keine Sorgen. Im Moment genieße ich die Atmosphäre.“ FanQ hat daraufhin Fußballfans in Deutschland befragt, ob es noch vertretbar ist, dass die Fans in England direkt am Spielfeldrand sitzen. Eine Mehrheit von 55,0% der Fans spricht sich dagegen aus und findet eine Beibehaltung nicht tragbar. 37,2% der Befragten ist der Meinung, dass es weiterhin zu verantworten ist. Das Problem könnte allerdings sein, dass auch eine Änderung keine wirklich Besserung zeigt. In Deutschland wurde beispielsweise Oliver Kahn 1997 trotz eines Fangzaunes mit einem Golfball am Kopf getroffen. Es bleibt zu hoffen, dass sich Vorfälle solcher Art im Fußball nicht noch mehr häufen.

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