Rückblick BVB vs. FC Bayern: Schiedsrichterentscheidungen sorgen für Kontroversen

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Am 14. Spieltag der Bundesliga trafen im Top-Spiel Borussia Dortmund und der FC Bayern München aufeinander. Im deutschen ´Klassiker` konnte der Rekordmeister mit 3:2 gewinnen und baute die Tabellenführung wieder auf vier Punkte aus. Das Spiel lieferte jedoch jede Menge Diskussionsstoff über Schiedsrichterentscheidungen. FanQ hat Fußballfans in Deutschland zum Gipfeltreffen befragt. Die Fans geben ihre Meinung ab, ob der FCB nun endgültig Titelfavorit ist und welche Schiedsrichterentscheidung sie kritisch sehen.

´Der Klassiker` war Werbung für den deutschen Fußball

Vor 15.000 Zuschauern erlebte die gesamte Fußballwelt am Samstagabend im Signal-Iduna-Park ein wahres Top-Spiel zwischen dem Tabellenführer aus München und dem Tabellenzweiten Borussia Dortmund. Ein temporeiches Spiel mit offenem Visier, und fünf Toren konnte der FC Bayern München am Ende mit 3:2 für sich entscheiden. Der Gastgeber aus Dortmund erzielte bereits in der fünften Spielminute den Führungstreffer. Nach Hereingabe von Bellingham verwertete Julian Brandt zum 1:0. Doch die Führung hielt nicht lange an, bereits in der neunten Minute glich der Ex-Dortmunder Robert Lewandowski nach einem Fehler von Mats Hummels aus. Daraufhin häuften sich die Chancen der Bayern, oft durch individuelle Fehler der Schwarzgelben. Kurz vor der Pause traf Kingsley Coman dann zur ersten Führung für den Rekordmeister. Nach einem gescheiterten Klärungsversuch landete der ball vor Comans Füßen, welcher Torwart Gregor Kobel, durch einen abgefälschten Schuss, in der 44. Minute endlich zum zweiten Mal überwinden konnte. Die Borussen kamen jedoch sehr gut aus der Pause und Erling Haaland schoss mit seinem schwachen rechten Fuß bereits in der 48. Spielminute das 2:2. Kurz darauf fiel BVB-Kapitän Marco Reus im Zweikampf mit Lucas Hernandez im Sechzehnmeterraum. Schiedsrichter Felix Zwayer pfiff jedoch keinen Strafstoß und der VAR kam ebenfalls nicht zum Einsatz. In der 74. Minute spielte Mats Hummels den Ball, nach einem Eckball, dann aber klar mit der Hand. Nach Eingriff des Videoschiedsrichters zeigte Zwayer dann auf den Elfmeterpunkt. Zudem stellte der Schiedsrichter Dortmund Trainer Marco Rose „Wegen wiederholter Unsportlichkeit“ mit einer gelb-roten Karte vom Platz. Robert Lewandowski ließ sich diese Chance nicht nehmen und verwandelte den Elfmeter zum 3:2 Siegtreffer für den FC Bayern München und erzielte seine Saisontore 15 und 16.

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Für knapp 80 % ist Bayern München eindeutiger Favorit auf die Meisterschaft

Mit dem Sieg baute er deutsche Rekordmeister die Tabellenführung erneut auf vier Punkte aus. Der Sieg der Bayern ist laut Fanmeinung für 45,2 % verdient gewesen. 39,9 % hingegen beurteilen den Sieg als unverdient. Zudem ist der FC Bayern München für 77,9 % der Fans jetzt der eindeutige Favorit auf die Meisterschaft. Lediglich 19,6 % halten das Meisterschaftsrennen noch für offen. Eine klare Mehrheit der Befragten geben in der Fanumfrage von FanQ an, dass der deutsche ´Klassiker` aktuell besser ist als der ´Classico` aus Spanien. 74,3 % sind dieser Meinung. Nur 16,6 % halten den spanischen ´Classico` zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid immer noch für das bessere Fußballspiel.

Meinungsverschiedenheit der Fans bei spielentscheidendem Elfmeter

Überschattet wurde das Spitzenspiel jedoch von fragwürdigen Entscheidungen des Schiedsrichters. Es wurde nach dem Spiel weniger über das spannende Spiel gesprochen, sondern viel mehr darüber diskutiert, dass so ein Spiel durch eine „50:50-Situation“ entschieden wurde. Marco Rose äußerte sich nach Spielende folgendermaßen: „Ich würde gerne mehr über Fußball reden. Vielleicht will ich ja gar nicht über den [Schiedsrichter] reden“. Hintergrund dazu war der gegebene Handelfmeter. Schiedsrichter Felix Zwayer zeigte von sich aus nicht auf den Punkt. Erst durch den Eingriff des Videoschiedsrichters sah sich Zwayer die Situation noch einmal genau an und entschied dann auf Elfmeter. Laut FanQ-Umfrage war der Elfmeter für 38,4 % der Fans gerechtfertigt. Eine ganz knappe Mehrheit von 38,9 % ist jedoch der Meinung, dass der Elfmeter zu Unrecht gegeben wurde. Emre Can bewertete die Szene wie folgt: „Mats Hummels sieht den Ball gar nicht. Der Schiedsrichter sagte, er habe zunächst gesehen, dass es kein Handspiel war. Der Videoschiri hat dann gesagt, dass er sich das nochmal anschauen soll.“ Am Ende verwandelte Lewandowski bekanntlich und erzielte so den entscheidenden Treffer.

Mehrheit der Fans: Hernandez foult Reus im 16er

Kritisch wurde der Eingriff des VAR vor allem gesehen, da er in der 53. Spielminute beim Zweikampf von Marco Reus gegen Lucas Hernandez nicht eingegriffen hatte. Laut Marco Reus war der Zweikampf ebenfalls eine strittige Elfmeter-Situation: „Was mich noch mehr aufgeregt hat, war, dass meine Szene auch 50:50 war.“ Der erste Offizielle Zwayer rechtfertigte seine Entscheidung nach dem Spiel im Interview: „Ich habe mich gegen einen Strafstoß entschieden, weil ich vorher großzügig geleitet habe. Ich hatte eine eindeutige Wahrnehmung, in Köln wurde das bestätigt.“ Bei der strittigen Szene hätten 52,5 % der befragten Fans in Deutschland Elfmeter gepfiffen. 26,0 % hingegen finden die Entscheidung von Zwayer und des VAR richtig. Bayern-Spieler Thomas Müller schließt sich jedoch der Meinung der Mehrheit im Interview nach dem Spiel an: „Ich mache mir jetzt wahrscheinlich keine Freunde: Wenn die Schiris in der Regelschulung zusammensitzen, wird bei sowas auf Elfmeter entschieden.“

Der Titelkampf in der Bundesliga ist zwar nicht mehr so eng wie vor diesem Spieltag, aber sicherlich war dies noch keine Vorentscheidung. Nur vier Punkte trennen die momentan zwei besten Mannschaften aus Deutschland voneinander. Am 15. Spieltag empfängt der Tabellenführer aus München den FSV Mainz 05 und Borussia Dortmund ist im ´kleinen` Revierderby in Bochum zu Gast.

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