Mehrheit der Fans sieht finanzielle Stabilität deutscher Vereine bedroht

Finanzielle Probleme durch Corona: Überwältigende Mehrheit der Fans lehnt Investoren weiter ab

FanQ-Studie stellt fest: Fans sehen finanzielle Stabilität deutscher Vereine bedroht. Dennoch werden Investoren weiter abgelehnt. Mehrheit sieht die Verteilung der TV-Gelder auch nach neuer Regelung als ungerecht an. 56,6 % finden, die DFL sollte bei Corona-bedingten Insolvenzen Nachsicht haben. Vereine sollten Nachwuchsspieler fördern, um finanzielle Stabilität zu verbessern.

Köln. Die Corona-Pandemie hat viele wirtschaftliche Strukturen weltweit beschädigt. Auch der Profi-Fußball ist trotz fortlaufenden Spielbetriebs betroffen. Mehrere Clubs sind durch die Krise finanziell instabil und teilweise durch Insolvenz bedroht. Die Voting-Plattform FanQ hat im Auftrag des Sport-Informations-Dienst (SID) in einer Studie Deutschlands Fußball-Fans gefragt, wie sie die finanzielle Stabilität ihres Lieblingsclubs einschätzen, welche Ursachen es für die wirtschaftliche Ungleichheit in der Bundesliga gibt und wie man dieser entgegenwirken könnte. An der Erhebung nahmen über 1.000 Personen teil.
Laut der repräsentativen Studie sehen 56,9 % eine starke Auswirkung der Pandemie auf die finanzielle Stabilität der Bundesligisten. 79,0 % der befragten Fußball-Fans glauben, dass es einen Wettbewerbsvorteil für Clubs gibt, die von Investoren finanziert werden. Des Weiteren finden 56,7 % die Verteilung der TV-Gelder, auch nach der neuen Regelung von 2020, ungerecht. Um die finanzielle Stabilität des Lieblingsclubs zu verbessern, stimmen 48,5 % für die Maßnahme, mehr Nachwuchsspieler in den Profi-Kader zu integrieren.

56,9 % befürchten, die Corona-Pandemie hat eine starke Auswirkung auf die finanzielle Stabilität der Bundesligisten. 34,4 % gehen von einer mittleren Auswirkung aus. Nur 4,6 % glauben die Auswirkungen sind schwach und noch weniger (1,4 %) sagen, es gibt keine Auswirkungen.

Die finanzielle Situation des eigenen Lieblingsclubs wird nur noch von 56,6 % der Fans als stabil bewertet. 22,3 % bewerten die finanzielle Lage ihrer Lieblingsclubs als instabil.

Um finanzielle Stabilität zu gewährleisten, befürworten 48,5 % der Befragten die Integration von mehr Nachwuchsspielern in den Profi-Kader als Maßnahme. 19,2 % befürworten die Generierung von innovativen Einnahmen (z.B. lebenslange Dauerkarten). Nur 10,6 % befürworten den Verkauf von Anteilen an Investoren.

Die Höhe der Gehälter und Transfersummen wird gerade unter diesen Umständen von 56,6 % der Fans als „völlig überzogen“ angesehen. Weitere 29,9 % der Befragten ordnen sie zumindest als „überzogen“ ein.

49,8 % der Befragten glauben, dass es in der 1. und 2. Bundesliga zu Corona-bedingten Insolvenzen kommen wird. Die Mehrheit der Fans (56,6 %) fordert Nachsicht seitens der DFL beim Umgang mit solchen Insolvenzfällen. Nur 10,7 % fordern konsequente Härte der Liga mit der Begründung, dass jeder Club selbst verantwortlich für seine Finanzen sei.

Noch deutlicher ist die Abstimmung bezüglich eines möglichen, unfairen Wettbewerbsvorteils durch die Corona-Krise. Demnach sagen 79,0 % der Befragten, dass es einen Vorteil für Clubs mit Investoren gibt. Nur 14,7 % sehen das nicht so.

Ein weiterer finanzieller Streitpunkt ist die Verteilung von TV-Geldern. Laut 56,7 % werden diese, auch nach der Neu-Regelung vom vergangenen Dezember, nicht gerecht verteilt. Nur 17,6 % finden die Verteilung gerecht.

Das ist FanQ

FanQ ist die “Stimme der Fans”. Es ist die einzige Fußball-App, in der die Meinung der Fans im Mittelpunkt steht. Die erfahrene FanQ-Redaktion stellt täglich aktualisierte Umfragen in die App und versorgt die Teilnehmer*Innen mit allen wichtigen Hintergrundinformationen, die benötigt werden. Fans können in der App zu ihren Lieblingsklubs und allen relevanten Themen des Fußballs ihre Stimme abgeben. Die Voting-App ist interaktiv. Fans können Meinungen austauschen, sozial interagieren und eigene Fragen stellen. Daraus entsteht ein repräsentatives Stimmungsbild, wie es um den Zustand des Fußballs steht. Außerdem erstellt FanQ Langzeitstudien, um komplexe Themen zu erforschen. Die Fußball-App ist kostenlos. Sie kann ganz einfach im App-Store runtergeladen werden. FanQ hat seinen Sitz in Köln.

Bei redaktionellen Rückfragen zu den Umfrageergebnissen nehmen Sie gerne Kontakt auf.

FanQ-Gründer

Dr. Joachim Lammert
joachim.lammert@fanq-app.com

Head of Research

Lukas Kopfer
lukas.kopfer@fanq-app.com

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