Mehrheit der Fans möchte Frauenfußball in größeren Stadien sehen

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Von Eike Wölk

Beim Auftaktspiel der Flyeralarm Frauen-Bundesliga trennten sich Eintracht Frankfurt und Bayern München am vergangenen Freitag mit einem torlosen Remis. Das Besondere an diesem Spiel war aber weniger das Ergebnis als vielmehr die Zuschauerzahl. Ganze 23 000 Fans haben den Weg in den Frankfurter Deutsche Bank Park gefunden, um ihre Teams anzufeuern. Das ist ein neuer Rekord. Deshalb hat FanQ die Fußballfans in Deutschland befragt, ob die Spiele der Frauen häufiger in großen Stadien ausgetragen werden sollten.

Keine Tore, dafür Spannung

Es hatte wohl kaum jemand damit gerechnet, so viele Fans im Stadion begrüßen zu dürfen. Das zeigt, dass das Interesse am Frauenfußball merklich gestiegen ist und die Bemühungen für mehr Sichtbarkeit endlich anfangen, Früchte zu tragen. Vor Spielbeginn wurde die Nationalspielerin Lea Schüller zudem als Fußballerin des Jahres ausgezeichnet, kurz nach Beginn der Partie sollte sie das gleich eindrucksvoll unter Beweis stellen. Es waren nicht einmal drei Minuten gespielt, da zappelte der Ball bereits im Netz. Schüller schaffte es nach einem schönen Steilpass die gegnerische Torhüterin zu überwinden, allerdings wurde ihr Treffer aufgrund einer Abseitsposition nicht gegeben. Eine durchaus diskutable Entscheidung, da es auf den Kamerabildern eher nach gleicher Höhe aussah. Da es in der Frauen-Bundesliga aber keinen VAR gibt, blieb diese Entscheidung bestehen.

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Insgesamt war die erste Hälfte von einer hohen Intensität geprägt, wirklich große Chancen konnten sich beide Mannschaften jedoch nicht erspielen. In der zweiten Hälfte gab es dann mehr Torgefahr auf beiden Seiten, die Torhüterinnen hatten auf einmal viel zu tun. So rettete Bayerns Keeperin Grohs die Münchner mehrmals vor dem Rückstand. Auf der anderen Seite konnte Torhüterin Simon dafür sorgen, dass bei der Eintracht die Null stehen blieb. Schlussendlich blieb es in einer trotz der fehlenden Tore aufregenden Partie bei einem leistungsgerechten Unentschieden. Frankfurt muss nächste Woche in Freiburg antreten, die Bayern empfangen Werder Bremen im eigenen Stadion.

Angesichts des Zuschauerrekords lässt sich festhalten, dass der Versuch, die Euphorie aus der vergangenen Frauen-EM in England, bei der die deutsche Mannschaft ein hervorragendes Turnier spielte und erst im Finale knapp am Gastgeber scheiterte, in die neue Bundesligasaison mitzunehmen, erstmal gelungen ist. Mit diesem einem Highlight-Spiel soll es aber noch lange nicht getan sein, weshalb FanQ die deutschen Fußballfans befragt, ob die Spiele der Frauen häufiger in großen Stadien ausgetragen werden sollten. 57,89 % der an der Umfrage teilnehmenden Personen würden sich dabei darüber freuen, wenn die Partien der Flyeralarm Frauen-Bundesliga vor mehr Zuschauern als bisher stattfinde und dafür die großen Arenen der Topclubs genutzt werden würden. Demgegenüber können exakt 20,00 % der Befragten sich das eher nicht vorstellen. So oder so geben die Anhänger auch zu bedenken, dass es nicht sinnvoll wäre, riesige Stadien für nur eine Hand voll Zuschauer zu öffnen. Es liege jetzt also an den Vereinen und ihren Spielerinnen, die derzeit hohe mediale Aufmerksamkeit zu nutzen und Werbung in eigener Sache zu betreiben. In diesem Kontext bliebe die Entwicklung der Zuschauerzahlen und die anhaltende Begeisterung für den Frauenfußball weiter zu beobachten.

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