Leverkusen: Knapp die Hälfte der Fans glaubt an Trendwende mit neuem Cheftrainer Xabi Alonso

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Nach der erneuten Niederlage beim FC Porto haben die Verantwortlichen von Bayer 04 Leverkusen reagiert und Trainer Gerardo Seoane freigestellt. Nachfolger des Schweizers wird ein Mann, der als Spieler alles erreicht hat: Xabi Alonso. Der spanische Welt- und Europameister sammelte drei Jahre lang als Übungsleiter der zweiten Mannschaft von Real Sociedad erste Erfahrungen als Chefcoach und unterschreibt bis 2024 in Leverkusen. Aus aktuellem Anlass hat FanQ die deutschen Fußballfans befragt, ob der ehemalige Weltklassespieler der richtige ist, um die ‚Werkself‘ wieder in die Erfolgsspur zu bringen.

Xabi Alonso: Als Spieler alles erreicht, als Trainer ein unbeschriebenes Blatt

Nach der zweiten Niederlage in den ersten drei Champions-League-Auftritten sowie angesichts der katastrophalen Situation in der Bundesliga, in der Bayer Leverkusen mit nur einem Sieg aus den ersten acht Partien derzeit auf einem direkten Abstiegsplatz steht, sahen sich die Verantwortlichen der Rheinländer zum Handeln gezwungen und trennten sich am gestrigen Mittwoch von ihrem in dieser Spielzeit erfolglosen Chefanweiser Gerardo Seoane.

„Gerardo Seoane hat in den zurückliegenden fast anderthalb Jahren gute Arbeit für Bayer 04 geleistet, vor allem durch die souveräne Qualifikation für die Champions League“, wird Bayers Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes in einer Vereinsmitteilung zitiert. „Leider sind wir vom Erfolgsweg abgekommen. Das frühe Ausscheiden im DFB-Pokal, insbesondere aber die weit unter unseren Ansprüchen liegende aktuelle Bundesliga-Platzierung haben den Trainerwechsel aus unserer Sicht zwingend notwendig gemacht.“ Auch Fernando Carro, der Vorsitzende der Bayer-Geschäftsführung, der am vergangenen Sonntag im Fußball-Talk „Doppelpass“ auf „Sport1“ noch „sehr, sehr kurzfristig“ gute Ergebnisse gefordert und den Coach öffentlich angezählt hat, betont, dass den Verantwortlichen die Trennung nicht leichtfalle, „aber in unserer derzeitigen Lage sehen wir keine andere Möglichkeit.“

Neben dem 43-Jährigen wird auch dessen Co-Trainer Patrick Schnarwiler von seinen Aufgaben entbunden. „Es tut weh und ich bin traurig, denn ich habe hier sehr gerne gearbeitet“, bedauert Seoane auf der Vereinshomepage des Champions-League-Teilnehmers. „Meiner Mannschaft wünsche ich, dass sie diesen Schnitt nutzen und schnellstmöglich in die Erfolgsspur zurückkehren kann. Ich bin stolz darauf, wie wir bis zum Schluss zusammengehalten haben.“

Der Übungsleiter aus der Schweiz kam zum Saisonstart 2021/22 nach Leverkusen und führte die ‚Werkself‘ zurück auf den dritten Platz und damit in die Champions League. In diese Spielzeit startete er mit seiner Mannschaft denkbar schlecht. Im DFB-Pokal schied Bayer nach einer 4:3-Niederlage gegen Drittligist Elversberg sang- und klanglos aus und in der Bundesliga konnte die ‚Werkself‘ in den ersten acht Partien lediglich einen Sieg und zwei Unentschieden einfahren, sodass die Rheinländer aktuell mit fünf Punkten auf dem 17. Tabellenplatz rangieren.

Obwohl Seoane dem Vernehmen nach noch auf die Rückendeckung seiner Mannschaft zählen konnte, hat sich die Bayer-Führungsetage noch vor dem wichtigen Spiel gegen Aufsteiger Schalke 04 für einen Wechsel auf der Trainerposition entschieden. Nachfolger des Schweizers wird der ehemalige Weltklasse-Mittelfeldregisseur Xabi Alonso. Im Zuge der Entlassung Seoanes verkündeten die Verantwortlichen der Leverkusener auch gleich offiziell die Verpflichtung des 40-jährigen Spaniers, der aufgrund seiner Zeit bei Bayern München (2014 bis 2017) auch deutsch spricht. Xabi Alonso unterschreibt einen Kontrakt bis 2024 und wird am heutigen Donnerstag um 11:30 Uhr im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt. Der zweimalige Champions-League-Sieger bringt den Argentinier Sebastian Parrilla als Co-Trainer mit.

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„Mit Xabi Alonso haben wir einen Coach unter Vertrag genommen, der als Spieler über viele Jahre hinweg ein absoluter Weltklasse-Profi war, ein intelligenter Stratege und extrem erfolgreich in gleich drei der anspruchsvollsten europäischen Ligen“, erläutert Rolfes die Verpflichtung des Basken.

Dieser gibt auf der Clubhomepage an, Leverkusen „aus meiner Zeit in Deutschland als einen hervorragenden Verein“ zu kennen. „Bayer 04 hatte immer tolle Spieler, auch im jetzigen Kader sehe ich viel Qualität. In meinen Gesprächen mit dem Verein wurde schnell deutlich, dass man hier trotz der aktuell schwierigen Lage grundsätzlich und weiterhin ehrgeizige Ziele verfolgt. Diese Aufgabe reizt mich sehr und ich bin sicher, dass wir diesem Anspruch gerecht werden“, fährt Xabi Alonso fort.

Der Spanier kam in seiner aktiven Laufbahn auf 114 Einsätze für die Nationalmannschaft. Mit der ‚Furja Roja‘ wurde er 2010 Welt- und 2008 sowie 2012 Europameister. Darüber hinaus lief er für Bayern München, Real Madrid, den FC Liverpool und Real Sociedad in den höchsten Spielklassen Deutschlands, Spaniens und Englands auf. Dabei wurde der heute 40-Jährige unter anderem Meister- und Pokalsieger in Deutschland und Spanien sowie FA-Cup-Sieger in England. Zudem gewann er mit den ‚Reds‘ und den ‚Königlichen‘ 2005 und 2014 jeweils die Champions League.

2017 beendete Xabi Alonso seine aktive Karriere und wurde zunächst Jugendtrainer bei Real Madrid. Anschließend übernahm er von Juli 2019 bis Juni 2022 die B-Mannschaft seines Jugendclubs Real Sociedad, die in der dritten spanischen Liga spielt. So sehr seine Erfolge als Spieler für sich sprechen, ist Bayer Leverkusen jedoch seine erste Station als Cheftrainer eines erstklassigen Profiteams.

Aus diesem Grund hat FanQ die Fußballfans in Deutschland befragt, ob der ehemalige Weltklasse-Kicker der richtige ist, um die ‚Werkself‘ zurück in die Erfolgsspur zu bringen. Knapp die Hälfte (46,28 %) der Umfrageteilnehmer vertritt dabei die Ansicht, dass der 40-Jährige die richtige Wahl der Bayer-Verantwortlichen darstellt. 27,27 % der Befragten denken hingegen nicht, dass der Spanier das Zeug hat, um die Talfahrt der Leverkusener zu beenden und eine Trendwende herbeizuführen. Weitere 19,01 % der Anhänger geben an, dass sie sich nicht sicher sind und noch keine Prognose wagen wollen. Alonso dürfte unterdessen am kommenden Samstag ein Déjà-vu erleben. Denn wie schon bei seinem Debüt für Bayern München im August 2014 steht der ehemalige Mittelfeldspieler auch am Wochenende bei seinem ersten Spiel als Bayer-Coach dem FC Schalke 04 gegenüber. Damals endete die Partie mit einem 1:1-Remis. Ob bei seinem Trainerdebüt für die ‚Werkself‘ gegen die ebenfalls kriselnden ‚Knappen‘ diesmal am Ende ein Sieg herausspringt, bleibt abzuwarten. Anstoß ist um 15:30 Uhr.

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