Freiburg: Stadion-Streit beigelegt – Fans hatten kein Verständnis für Klage

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Der Streit zwischen dem SC Freiburg und den Anwohnern um das neue Europa-Park-Stadion ist beigelegt. Im November 2018 haben sechs Anwohner eine Klage gegen die Baugenehmigung und einen Normenkontrollantrag gegen den Bebauungsplan eingereicht. Daraufhin wurde noch während dem Bau ein Beschluss erlassen, der dem SC Freiburg Bundesligaspiele am Abend und am Sonntagmittag untersagte. Nun hat man sich allerdings außergerichtlich geeinigt und den Rechtsstreit beigelegt. FanQ hat Fußballfans in Deutschland befragt, ob sie Verständnis für die Klage hatten.

Der SC Freiburg kann das neue Stadion nun uneingeschränkt nutzen

Im November 2018 erfolgte der erste Spatenstich für das neue Europa-Park-Stadion des SC Freiburg, welches das Dreisamstadion ablösen sollte, das 1954 noch nichts weiter als ein Sportplatz war und immer weiter ausgebaut wurde. Allerdings haben noch im selben Monat sechs Anwohner aus dem stadionnahen Stadtteil Moosfeld eine Klage gegen die vom Regierungspräsidium Freiburg (RP) erteilte Baugenehmigung eingereicht und einen Normenkontrollantrag gegen den Bebauungsplan gestellt. Der Grund dafür war der zu erwartende Lärm an Heimspieltagen. Daraufhin hat der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg einen Beschluss im Eilverfahren gefasst, durch den der SC Freiburg am Abend nach 20 Uhr und am Sonntag zwischen 13 und 15 Uhr keine Bundesligaspiele im neuen Stadion austragen durfte. Allerdings beruhte diese Entscheidung auf veralteten Lärmschutzwerten, sodass der Beschluss nicht länger gültig war. 2020 folgte jedoch ein ähnlicher Beschluss, die Einschränkungen blieben gleich, allerdings waren nationale und internationale Pokalwettbewerbe davon ausgeschlossen. Da auch diese Entscheidung im Eilverfahren gefällt wurde, sahen der SC Freiburg und das RP weiterhin gute Chancen im Hauptsacheverfahren, das Stadion trotz der vorläufigen Beschlüsse uneingeschränkt nutzen zu können.

 

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Nun hat sich die Stadt Freiburg allerdings außergerichtlich mit den sechs Anwohnern geeinigt durch einen Vergleich. Der SC Freiburg, der seit Oktober 2021 im neuen Stadion spielt, darf nun uneingeschränkt die neue Heimspielstätte nutzen und die ersten Abendspiele in der Bundesliga austragen. Dafür verpflichtete sich die Stadt eine benachbarte große Waldfläche in den nächsten 30 Jahren nicht zu bebauen und für große Konzerte und Veranstaltungen mit mehr als 5.000 Zuschauern nicht das neue Stadion zu nutzen. Außerdem sollen Spielplätze und Begegnungsstätten im Stadtteil Moosfeld finanziell unterstützt werden. „Ich freue mich über den gefundenen Vergleich, mit dem wir wichtige Planungssicherheit erreichen. Uns sind gutnachbarschaftliche Beziehungen in dem gesamten Stadtteil sehr wichtig. Unser Dank geht an die vermittelnde Initiative des Oberbürgermeisters und an alle Beteiligten, die an diesem Ergebnis mitgewirkt haben“, wird SC Freiburg-Vorstand Oliver Leki in einer gemeinsamen Pressemitteilung zitiert. FanQ hat Fußballfans in Deutschland befragt, ob sie Verständnis für die Klage der Anwohner hatten. Eine Mehrheit von 50,4% zeigt kein Verständnis für die Anwohner und hätte nicht gegen den Bau des Stadions geklagt. 38,7% der Fans können hingegen die Gründe der Klage nachvollziehen. Alle Beteiligten dürften nun zufrieden mit der gefundenen Lösung sein.

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