Fans in Deutschland fordern mehr Engagement des Fußballs gegen Rassismus

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Der Fußball genießt viel gesellschaftliche Aufmerksamkeit, auch im Kampf gegen Rassismus spielen Vereine eine wichtige Rolle. Das Engagement von Klubs, Spielern, Fans und Verbänden hat bereits in den letzten Jahren zugenommen. FanQ hat im Auftrag des SID in einer repräsentativen Studie Deutschlands Fußballfans befragt, wie sie das Engagement des Fußballs und dessen Akteure im Kampf gegen Rassismus bewerten. Über 2.000 befragte Personen nahmen an der repräsentativen Studie teil.

Niederknien gegen Rassismus

Am 1. September 2016 kniete NFL Spieler Colin Kaepernick erstmals während der amerikanischen Nationalhymne nieder. Mit dieser Aktion wollte Kaepernick ein Zeichen gegen rassistische Polizeigewalt und Rassismus im Allgemeinen setzen. Dieses Zeichen gegen Rassismus setzte sich anschließend auch im Fußball durch. Als erstes Team aus der Bundesliga gingen die Spieler von Hertha BSC Berlin im Jahr 2017 auf die Knie, um gegen Rassismus zu protestieren. Seit dem Tod des Afroamerikaners George Floyd durch einen amerikanischen Polizisten im Jahr 2020 ist der Kniefall von Fußballspielern keine Seltenheit mehr. 2021 nutzten die Spieler die große internationale Bühne der EURO 2020 um mit dem Niederknien vor dem Anpfiff ein Bewusstsein für den vorhandenen Rassismus bei den Zuschauern zu schaffen.

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Doch nicht nur Spieler engagieren sich im Fußball gegen Rassismus. Auch Vereine, Fans und Verbände wollen Zeichen gegen Rassismus setzen. FanQ hat über 2.000 Fußballfans in Deutschland befragt, wie sie das Engagement der sportlichen Akteure im Fußball bewerten. 67 % aller Befragten sind der Meinung, dass sich der Fußball insgesamt, aufgrund seiner hohen gesellschaftlichen Relevanz, mehr im Anti-Rassismus Kampf engagieren sollte. Laut Umfrage nutzen mit 55 % aller Stimmen die Spieler ihre Einflussmöglichkeiten am besten. Den Einsatz der Bundesligaspieler gegen Rassismus bewerten 48 % der Fans als ´gut` bis ´sehr gut`, während 14,2 % diesen Einsatz als ´schlecht` bis ´sehr schlecht` beurteilen. Nach den Spielern sind 18,1 % der deutschen Fans der Meinung, dass die Fans ihre Einflussmöglichkeiten im Anti-Rassismus-Kampf am besten nutzen. 42,8 % bewerten das Engagement der Fans als ´gut` bis ´sehr gut`. Am schlechtesten nutzen laut 52,2 % der deutschen Fans die Verbände ihre Einflussmöglichkeiten. Das Engagement der DFL wird dabei von 87,4 % der Fans als ´schlecht` bis ´sehr schlecht` bewertet und 80,5 % bewerten das Engagement des DFB als ´schlecht` bis ´sehr schlecht`. Die Ergebnisse verdeutlichen die Unzufriedenheit der Fans mit der Beteiligung der Verbände im Kampf gegen Rassismus und es bleibt abzuwarten wie sich die Aktivität der sportlichen Akteure im Kampf gegen Diskriminierung und Rassismus in Zukunft entwickeln wird.

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