Fans für Aufweichung der Altersgrenze bei Schiedsrichter Brych

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Von Eike Wölk

Wird die Altersgrenze für Schiedsrichter bald abgeschafft? Zurzeit liegt diese bei 47 Jahren. Wenn es nach dem DFB-Schiedsrichter-Chef Lutz-Michael Fröhlich geht, könnte die Grenze für den Top-Referee Dr. Felix Brych aufgeweicht werden beziehungsweise komplett wegfallen. Dieser befindet sich nämlich nach aktuellen Regularien in seiner letzten Saison als Unparteiischer. Vor diesem Hintergrund hat FanQ die Fußballfans in Deutschland befragt, ob sie eine Aufhebung der Altersgrenze begrüßen würden.

Altersgrenze nicht mehr zeitgemäß?

Zunächst einmal wirft sich die Frage auf, wie relevant diese Altersbeschränkung im modernen Fußball überhaupt noch ist. Schon seit einigen Jahren stehen den Schiedsrichtern und ihren Assistenten immer mehr technische Hilfsmittel zur Verfügung. Diese können zwar nicht die individuelle Laufleistung der Referees verbessern, aber den Schiedsrichtern in vielen Bereichen Arbeit abnehmen (Abseits, Torerkennung, Foulspiel, etc.). Darüber hinaus wäre es sinnvoller, wenn Fälle wie der von Dr. Felix Brych individuell entschieden würden, indem eine objektive Beurteilung der Fitness und des fußballerischen Sachverstands vorgenommen wird. Geht es nach seinem Chef Lutz-Michael Fröhlich, könnte der gebürtige Münchener auch in der nächsten Saison weiterhin Spiele leiten. „Die Beschränkung von 47 Jahren ist eigentlich keine Grenze, sondern vielmehr ein Orientierungswert. Wenn aber jemand im Gesamtpaket alles mitbringt und die Voraussetzungen erfüllt, um auch darüber hinaus noch Schiedsrichter auf dem Feld zu sein, dann sollte man das auch berücksichtigen“, erklärte der Leiter der DFB-Abteilung „Schiedsrichter“ im Interview mit der „Sport Bild“.

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Diese Aussage dürfte für den ehemaligen Unparteiischen Manuel Gräfe ein Schlag ins Gesicht sein. Der mittlerweile 49-Jährige musste seine Karriere wegen ebendieser Altersgrenze in der Saison 2020/21 beenden. Gräfe entschied sich damals sogar dazu, den DFB wegen Altersdiskriminierung zu verklagen. Die Verhandlung startet am 16.11.2022. Er selbst will zwar mittlerweile nicht mehr auf dem Platz stehen, mit der Klage kämpft er allerdings für seine jüngeren Kollegen. Eine Weiterbeschäftigung von Brych wäre nichts Neues: Im Jahr 1990 durfte Schiedsrichter Dieter Pauly mit über 48 Jahren ebenfalls noch eine Partie leiten. Natürlich liegt die Entscheidung am Ende beim Münchener. Für Fröhlich ist er nach wie vor „ein Schiedsrichter auf absolutem Top-Niveau, mit großer Erfahrung und hoher Akzeptanz“. Brych selbst hat sich inzwischen in der „Bild“-Zeitung dazu geäußert. Er will sich bald mit Lutz-Michael Fröhlich und der Schiedsrichter-Führung zusammensetzen „und spätestens bis zur Winterpause eine Entscheidung treffen, damit beide Seiten Planungssicherheit haben.“

Aus aktuellem Anlass hat FanQ die deutschen Fußballfans deshalb befragt, ob sie es begrüßen würden, wenn die Altersregelung bei Dr. Felix Brych gekippt werden würde. Über zwei Drittel (68,75 %) sind dabei für eine Abschaffung der Altersgrenze. Gut ein Viertel (24,76 %) ist hingegen der Meinung, dass diese Regel durchaus sinnvoll sei und beibehalten werden sollte.

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