„Expected-Goal-Modell“: Fans nehmen „Advanced Stats” in unterschiedlichem Ausmaß in Anspruch

 In Votings

Wie viele andere Sportarten wird auch der Fußball bei vielen Trainern immer kleinteiliger und analytischer. Nicht zuletzt deshalb werden zu diesem Zweck gefühlt alle messbaren Statistiken einer Partie erfasst und auf verschiedenen Plattformen bereitgestellt. Im Rahmen einer Fußballberichterstattung ist inzwischen beispielsweise immer häufiger von den sogenannten „Expected Goals“ die Rede. Dabei handelt es sich um ein statistisches Modell, das zeigt, wie hoch die Chance auf ein Tor in einer bestimmten Situation tatsächlich war. FanQ hat die deutschen Fußballfans in diesem Zusammenhang befragt, wie viel Wert sie auf sogenannte „Advanced Stats“ legen.

„xG-Wert“ aussagekräftiger als traditionelle Torschuss-Statistik

Jeder Fußballfan hat sich schon einmal darüber geärgert, wenn der Stürmer seines Lieblingsteams eine vermeintlich „100-prozentige“ Torchance vergeben hat. Mithilfe des „Expected-Goal-Modells“ lässt sich ermitteln, wie hoch die Wahrscheinlichkeit auf einen Treffer wirklich war. Der sogenannte „xG-Wert“ („Expected Goals“) wird für jeden Abschluss anhand verschiedener Faktoren berechnet. Entscheidend ist dabei unter anderem, von wo auf dem Feld der Abschluss erfolgte, wie der Winkel zum Tor war und wie viele Gegenspieler sich noch zwischen Ball und Tor befanden.

Damit ist der „xG-Wert“ aussagekräftiger als die normale Torschuss-Statistik, in der ein Pfostentreffer aus wenigen Metern Torentfernung genauso viel wert ist, wie ein missglückter Abschluss aus 30 Metern. Der „xG-Wert“ liegt immer zwischen 0 und 1. So kann bei jeder Torchance bestimmt werden, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass der Ball in der jeweiligen Situation im Tor landet. „xG 0,25“ bedeutet demzufolge, dass 25 von 100 Schüssen in einer vergleichbaren Situation zu einem Torerfolg führen.

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Der Wert beruht auf großen Datenmengen aus den vergangenen Jahren und mathematischen Modellen. Bei einem Elfmeter liegt der „xG-Wert“ beisoielsweise bei 0,77. Im Schnitt werden also 77 von 100 Strafstößen verwandelt. Ein Elfmeter stellt somit genau genommen keine „100-prozentige“ Torchance dar, sondern lediglich eine 77-prozentige.

Man findet den „xG-Wert“ sowohl während der Übertragung einer Partie als auch auf der offiziellen Website der Fußball-Bundesliga (bundesliga.de). Für andere Werte gibt es spezielle Plattformen, die diese zur Verfügung stellen. Diese detaillierten Statistiken werden auch als „Advanced Stats“ bezeichnet.

FanQ hat die Fußballfans in Deutschland in diesem Zusammenhang befragt, wie viel Wert sie auf derartige Statistiken legen. Insgesamt lässt sich sagen, dass dieser spezielle Service unterschiedlich beansprucht wird. So interessieren sich fast drei von zehn (29,25 %) an der Umfrage beteiligte Personen für sogenannte „Advanced Stats“. Weitere 17,92 % der Befragten setzen sich manchmal mit diesen detaillierten statistischen Informationen auseinander, während 46,23 % der Fußballinteressierten sich nicht viel aus „Expected-Goal-Modellen“ oder ähnlichen statistischen Werten machen. Im Großen und Ganzen veranschaulicht das Ergebnis die Bandbreite an Fußballfans im Land – vom Taktikprofessor bis zum Ultra in der Kurve.

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