Die Hälfte der Fans würde trotz anhaltender Negativserie mit Southgate in die WM gehen

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Von Eike Wölk

Gareth Southgate, Nationaltrainer der ‚Three Lions‘, gerät in seiner Heimat immer mehr in die Kritik. Nach der 0:1-Niederlage gegen Italien in der Nations-League-Liga A steht der Abstieg der Engländer in die zweitklassige Liga B fest. Die jüngsten Leistungen der englischen Nationalelf lassen ziemlich zu wünschen übrig. Die Stimmung auf der Insel ist deshalb wohl sogar noch schlechter als hierzulande. Nun werden erste Forderungen nach einem neuen Trainer laut, Southgate selbst gibt sich jedoch betont entspannt. In diesem Zusammenhang hat FanQ die Fußballfans in Deutschland befragt, ob sie Southgate weiterhin für die richtige Wahl halten.

Erste Stimmen fordern Tuchel als Nachfolger

Trotz des Abstiegs aus der Nations-League-Liga A sieht Gareth Southgate seine Mannschaft auf dem richtigen Weg. Zumindest war der Auftritt gegen Italien seiner Meinung nach rein leistungstechnisch ein „Schritt in die richtige Richtung.“ Allerdings ist der Druck von außen weiterhin riesig, denn die englische Nationalmannschaft befindet sich auf einer Durststrecke, wie man sie seit 30 Jahren nicht mehr erlebt hat. Schon ganze 495 Minuten warten die Engländer auf einen Treffer aus dem Spiel heraus. Die einzige Mannschaft, die in der Nations League ebenfalls noch kein eigenes Tor herausspielen konnte, ist San Marino. Die englische Zeitschrift „The Guardian“ spricht dementsprechend von einer „dunklen Phase“. Vor der 0:1-Niederlage gegen Italien verloren die Engländer beispielsweise mit 0:4 gegen Deutschland-Bezwinger Ungarn. Generell kann sich die Bilanz der ‚Three Lions‘ nicht wirklich sehen lassen. Nach fünf Spieltagen stehen ganze zwei Zähler auf dem Konto. Drei Spiele wurden verloren, zweimal trennte man sich mit einem Remis. Die ersten englischen Fans bringen in den sozialen Medien bereits den kürzlich beim FC Chelsea freigestellten Thomas Tuchel als potenziellen Nachfolger ins Gespräch.

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Southgate selbst will die Kritik nicht zu sehr an sich heranlassen. Er sieht sich selbst noch immer als die richtige Wahl für den Trainerjob bei der englischen Nationalmannschaft: „Ich denke, ich bin die richtige Person, um die Mannschaft ins Turnier zu führen“, sagte er unlängst dazu. Allerdings wird oft bemängelt, dass er seine Mannschaft zu defensiv aufstelle und zu oft auf dieselben Spieler setze. Ein gutes Beispiel für die immer wieder diskutierte Aufstellung des 52-Jährigen ist der kürzlich beim FC Arsenal als „Spieler des Jahres“ ausgezeichnete Bukayo Saka. Southgate ließ den Youngster im Spiel gegen Italien nämlich als Linksverteidiger auflaufen, anstatt ihn auf seiner üblichen Position als Rechtsaußen spielen zu lassen. Dieses Experiment wurde bekanntermaßen nicht von Erfolg gekrönt. Generell ist die spielerische Leistung der Engländer enttäuschend. In den letzten Spielen agierten sie ideenlos und ohne erkennbaren taktischen Plan. Obwohl sie mit Tottenhams Harry Kane über einen waschechten Torjäger in der Offensive verfügen, bleibt das gegnerische Tor wie vernagelt. Die Bilanz der Engländer ist so schlecht wie seit acht Jahren nicht – und das, obwohl die Engländer on den letzten Turnieren eigentlich gute Ergebnisse erzielen konnten. So konnte man in der WM 2018 das Halbfinale erreichen. Drei Jahre später verlor man in der EM 2021 sogar erst das Finale – Gegner damals: Italien.

Das Spiel am heutigen Abend gegen Deutschland ist zwar sportlich nicht mehr relevant, dafür ist es aber das letzte Pflichtspiel beider Mannschaften vor dem Start der Weltmeisterschaft im November. Man kann also gespannt sein, wie sich die Teams präsentieren und welche mentalen Auswirkungen die kritischen Stimmen im eigenen Land auf die Spieler jeweils haben werden.

FanQ hat die deutschen Fußballfans in diesem Kontext befragt, ob die Engländer trotz des anhaltenden Negativtrends und der Probleme in der Offensive mit Gareth Southgate in die Winter-WM in Katar gehen sollten. Knapp über die Hälfte (50,93 %) der an der Umfrage beteiligten Personen spricht dem Coach der ‚Three Lions‘ dabei weiterhin das Vertrauen aus. 39,81 % der Befragten denken hingegen, dass ein Trainerwechsel vor der WM das richtige Zeichen an die Mannschaft wäre.

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