1. FC Köln: UEFA lässt ‚Effzeh‘-Spiel in Nizza trotz schwerer Ausschreitungen anpfeifen – Fans sind darüber geteilter Meinung

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Vor Europa-Conference-League-Spiel des 1. FC Köln beim OGC Nizza am vergangenen Donnerstag ist es zu schweren Ausschreitungen gekommen. Laut der Polizeiinspektion gab es dabei 32 Verletzte. Als Reaktion wurde die Partie mit 55 Minuten Verspätung angepfiffen. Die UEFA gab außerdem zu verstehen, dass auf den kleinsten Anschein einer weiteren Auseinandersetzung ein Spielabbruch folgen würde. Das Duell ging anschließend ohne weitere Vorkommnisse über die Bühne und endete 1:1. FanQ hat die Fußballfans in Deutschland in diesem Zusammenhang befragt, wie sie das Handeln der UEFA in dieser Angelegenheit bewerten.

32 Fans verletzt, keiner schwebt in Lebensgefahr

Die „Tagesschau“ berichtet unter Berufung auf französische Medien, dass ein Fan aus Paris im Zuge der Ausschreitungen im Stadion aus fünf Metern Höhe aus dem zweiten Rang gefallen war. Darüber hinaus soll ein Kölner Anhänger eine Stichverletzung davongetragen haben. Keiner der Beteiligten schwebe jedoch in Lebensgefahr.

Wie die Präfektur mitteilte, sei die Identifizierung der Täter im Gange. Das Verhalten der gewalttätigen Fans werde zudem scharf verurteilt. Zu den Auseinandersetzungen kam es, weil einige Hundert Fans aus dem Kölner Lager auf eine Tribüne der heimischen Anhänger vorgedrungen waren. Bei den anschließenden Tumulten wurden einige Fans verletzt, bevor die Polizei eingreifen konnte. Im Zuge der Ausschreitungen sei von beiden Lagern auch Pyrotechnik abgefeuert worden. Bereits vor dem Spiel seien Fangruppen des „Effzeh“ von Nizza-Anhängern angegriffen worden.

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Einen Tag nach der Partie verurteilte Werner Wolf, der Präsident der ‚Geißböcke‘ in einem Statement „die abscheulichen Geschehnisse, die sich im Vorfeld des gestrigen Spiels in Nizza auf beiden Seiten ereignet haben, auf das Schärfste.“ Auch die Verantwortlichen des OGC Nizza schlugen in einer offiziellen Mitteilung in dieselbe Kerbe. Darin hieß es auch, dass sich „Dutzende von Hooligans aus dem für Köln-Fans reservierten Bereich gewaltsam Zutritt zur Ehrentribüne verschafft“ hätten. Außerdem sprach der Club von „Sachbeschädigungen innerhalb der Stadt“ im Vorfeld der Partie.

Aufgrund der Ausschreitungen verschob die UEFA den Anpfiff der Begegnung um fast eine Stunde. Des Weiteren gab der europäische Fußballverband unmissverständlich zu verstehen, dass das Spiel abgebrochen werde, sollte sich eine weitere Auseinandersetzung auch nur andeuten. Vor dem Anstoß traten die Kapitäne Jonas Hector vom 1. FC Köln und Dante vom OGC Nizza mit Mikrofonen vor die jeweiligen Fan-Blöcke und appellierten an die Vernunft der eigenen Anhänger. „Wir haben uns den Arsch aufgerissen, um uns für die Conference League zu qualifizieren und wollen das hier auch spielen“, rief Hector. „Verhaltet euch bitte ruhig, wir wollen hier Fußball feiern und keine Gewalt haben“, fuhr der 32-Jährige fort.

Die Partie wurde letztendlich doch ausgetragen und endete mit einem 1:1-Unentschieden. Im Hinblick auf den Umgang des Verbands mit den Geschehnissen hat FanQ die deutschen Fußballfans befragt, wie sie das Handeln der UEFA bewerten. Die Fußballbegeisterten hierzulande sind dabei geteilter Meinung. So sind 29,25 % der an der Umfrage teilnehmenden Personen der Ansicht, dass die UEFA richtig gehandelt habe und stimmen dementsprechend mit vier oder fünf von fünf möglichen Sternen. Genauso viele (29,25 %) Fans haben hingegen kein Verständnis dafür, dass die Begegnung trotz der Ausschreitungen angepfiffen wurde. Sie vergeben deshalb nur maximal zwei Sterne. Insgesamt stimmen die Befragten somit im Durchschnitt mit 2,9 von fünf Sternen, sodass weder eine tendenzielle Zustimmung noch Ablehnung der Maßnahmen des europäischen Fußballverbandes zu erkennen ist.

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